Neusser SPD will Baufirmen zur Kasse bitten

Mit einer neuen Steuer-Idee will die Neusser SPD Baufirmen abkassieren: Wer in Neuss baut, soll dort auch einen Teil seiner Gewerbesteuer zahlen müssen. Doch wer nimmt dann noch Aufträge in Neuss an?

Mit einer neuen Steuer-Idee will die Neusser SPD Baufirmen abkassieren: Wer in Neuss baut, soll dort auch einen Teil seiner Gewerbesteuer zahlen müssen. Doch wer nimmt dann noch Aufträge in Neuss an?

Düsseldorf/Neuss. Anteilig Gewerbesteuer von einer Baufirma kassieren, die in Neuss mit einer Baustelle Geld verdient – aber anderswo ihren Firmensitz hat. Mit dieser Idee hat sich die SPD in Neuss unlängst vorgewagt, wie die NGZ berichtete. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Arno Jansen hat einen entsprechenden Antrag vorgebracht. Damit will er dem Millionendefizit der Stadt begegnen.

Bei Haus & Grund Neuss kommt der Vorstoß gar nicht gut an. Der Vorsitzende Dr. Heiner Kaumanns – zugleich Mitglied im Vorstand von Haus & Grund Rheinland – befürchtet, dass Baufirmen dann keine Aufträge in Neuss mehr annehmen würden. Zum Schaden der Eigentümer: „Wir als Hauseigentümer haben ständig Bauaufträge zu vergeben.“

Gegenvorschlag von Haus & Grund Neuss: Senkung der Gewerbesteuer

Außerdem stellt Kaumanns den Nutzen dieser neuen Einnahmequelle in Frage. Denn die nach Neuss abgezweigte Gewerbesteuer der Baufirmen würde dem Ort weggenommen, in dem die Firma sitzt. „Wenn flächendeckend alle Gemeinden die Idee einer Neusser Partei aufgreifen: Wer sagt uns dann, dass bei anderer Verteilung des Kuchens Neuss ein größeres Stück erhält als bisher?“

Vielmehr rät Kaumanns  der Stadt, eine Senkung der Gewerbesteuer zu prüfen, um an mehr Geld zu kommen. Sein Argument: Die Gemeinde mit der niedrigsten Gewerbesteuer in NRW sei schuldenfrei, weil die Steuersenkung neue Firmen angelockt habe.

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