Sie ist der wichtigste Frühindikator für die zukünftige Entwicklung im Wohnungsbau: Die Zahl der neu erteilten Baugenehmigungen. In den letzten zwei Jahren war hier eine rasante Talfahrt zu beobachten. Inzwischen deuten die amtlichen Zahlen an, dass zumindest die Talsohle erreicht ist. Allerdings ist die Unsicherheit bei den Investoren zu groß, um eine baldige Trendwende zu erwarten.

Wiesbaden. Die Zahl neu erteilter Baugenehmigungen ist im Februar 2025 leicht gesunken: Der Rückgang betrug 2,3 Prozent im Vergleich mit dem bereits sehr schwachen Vorjahresmonat. Insgesamt genehmigten die Bauämter 17.900 neue Wohnungen, davon 14.200 in neu zu errichtenden Wohngebäuden. Das hat das Statistische Bundesamt jetzt mitgeteilt. Das bedeutet im Neubau einen Rückgang um 3,8 Prozent.

Vergleicht man die ersten beiden Monate des Jahres 2025 mit dem Vorjahreszeitraum, ist die Bilanz nicht ganz so schlecht: Hier stieg die Zahl der Genehmigungen von Neubauwohnungen um 2,2 Prozent. Diese Entwicklung verteilte sich allerdings sehr ungleichmäßig auf die Gebäudetypen: So legte das Einfamilienhaus um 12,4 Prozent auf 6.800 Einheiten zu. Gleichzeitig sank die Genehmigungszahl beim Zweifamilienhaus um 14,5 Prozent auf 1.900.

Neubau: Genehmigungszahlen in der Talsohle

Beim Mehrfamilienhaus zeigte sich dagegen ein Minus von 1,3 Prozent. Das fällt insgesamt besonders stark ins Gewicht, denn mit 18.500 genehmigten Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern war diese Kategorie auch im Januar und Februar 2025 der häufigste Gebäudetyp. Die amtliche Statistik zeigt mithin, dass die Baugenehmigungszahlen nach ihrem starken Absturz inzwischen die Talsohle erreicht haben dürften.

Für ein Aufatmen ist es allerdings noch zu früh: All jene Wohnungen, die in den letzten zwei Jahren nicht genehmigt wurden, werden dieses Jahr nicht gebaut. Auch diejenigen Wohnungen, die in der letzten Zeit noch eine Baugenehmigung bekommen haben, werden nicht unbedingt zeitnah gebaut, schließlich gibt es immer einen Bauüberhang genehmigter, aber nicht zeitnah errichteter Bauten. Dessen aktuelle Höhe wird jährlich im Juni veröffentlicht.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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