Deutlicher Rückgang: Weniger CO-Vergiftungen in NRW

Deutlicher Rückgang: Weniger CO-Vergiftungen in NRW

Jedes Jahr sterben in NRW Menschen an einer Vergiftung durch Kohlenmonoxid. Das unsichtbare, geruchlose Gas ist auch für zahlreiche Krankenhausaufenthalte verantwortlich. Allerdings gibt es jetzt auch gute Nachrichten: Die Zahl der Vergiftungsfälle ist in den letzten 10 Jahren deutlich zurückgegangen. Das hat auch mit moderner Sicherheitstechnik zu tun.

Kohlenmonoxid ist für Menschen nicht wahrnehmbar, aber sehr giftig: CO-Melder retten Leben.

Jedes Jahr sterben in NRW Menschen an einer Vergiftung durch Kohlenmonoxid. Das unsichtbare, geruchlose Gas ist auch für zahlreiche Krankenhausaufenthalte verantwortlich. Allerdings gibt es jetzt auch gute Nachrichten: Die Zahl der Vergiftungsfälle ist in den letzten 10 Jahren deutlich zurückgegangen. Das hat auch mit moderner Sicherheitstechnik zu tun.

Düsseldorf. Die Zahl der schweren Kohlenmonoxid-Vergiftungen hat sich in Nordrhein-Westfalen in den letzten 10 Jahren halbiert. Im Jahr 2013 kamen in NRW noch 958 Menschen mit einer Vergiftung durch Kohlenmonoxid (CO) stationär ins Krankenhaus, im Jahr 2023 waren es dagegen nur noch 474 und damit 50,5 Prozent weniger. Das hat das statistische Landesamt IT.NRW jetzt mitgeteilt.

Nicht ganz so positiv allerdings ist die Feststellung, dass die Anzahl der Todesfälle durch CO-Vergiftungen im gleichen Zeitraum mit einem Rückgang um 45,9 Prozent etwas weniger stark gesunken ist. Zwischenzeitlich gab es hierbei sogar eine steigende Tendenz. So waren im Jahr 2020 insgesamt 55 Todesfälle durch CO-Vergiftung zu beklagen, 2021 waren es 60 und 2022 sogar 75. Im Jahr 2023 starben in NRW 73 Menschen an einer CO-Vergiftung.

Dabei stellt die amtliche Statistik fest: „Mehr als drei Viertel (78,1 Prozent) der Sterbefälle durch eine Kohlenmonoxid-Vergiftung waren Suizide.“ So gingen im Jahr 2023 nur 16 CO-Tote auf Unglücksfälle zurück, während die Ursache in 57 Fällen auf Suizid zurückgeführt wurde.* Die Zahl der Unglücksfälle ist dagegen deutlich gesunken, lag 2017 noch bei 52. Das technische Sicherheitsniveau scheint sich also verbessert zu haben.

Wo CO-Vergiftungen besonders häufig vorkommen

Am häufigsten kam es im Jahr 2023 im Märkischen Kreis zu CO-Vergiftungen. Hier wurden 8,3 Fälle pro 100.000 Einwohner registriert. Auch im Kreis Viersen (5,6 Fälle) und im Kreis Düren (5,5 Fälle) kam es mit erhöhter Häufigkeit zu Vergiftungen mit Kohlenmonoxid, die stationär im Krankenhaus behandelt werden mussten. Dagegen haben sich in Hamm, Oberhausen und im Kreis Siegen-Wittgenstein im Jahr 2023 gar keine Vergiftungsfälle ereignet.

Kohlenmonoxid ist ein farbloses, geruchloses und geschmackloses Gas und mithin für Menschen nicht wahrnehmbar. Es entsteht bei Verbrennungsprozessen, wie sie beispielsweise in Heizungen und Öfen ablaufen. Ist ein Ölheizkessel, eine Gastherme, ein Holzofen oder auch der dazugehörige Kamin schadhaft, kann das Gas austreten und sich in Innenräumen ansammeln, wo es zur tödlichen Falle für die Bewohner werden kann.

CO-Vergiftung: Wie man sich schützen kann

Auch bei Wohnungsbränden, beim Grillen in zumindest teilweise geschlossenen Räumen und in Shisha-Bars (wir berichteten) kommt es immer wieder zu CO-Vergiftungen. Seitdem deren Zahl im Jahr 2017 mit 962 Fällen einen Höchststand erreicht hatte, ist mit Ausnahme des Jahres 2021 ein kontinuierlicher Rückgang bei solchen Vergiftungsfällen in NRW zu verzeichnen. Das hat auch damit zu tun, dass preiswerte CO-Warnmelder heutzutage immer weiter verbreitet sind.

Solche Geräte, die eine erhöhte CO-Konzentration in der Raumluft erkennen und dann Alarm schlagen, sind der einzige sichere Schutz vor einer CO-Vergiftung, da Menschen das Gas eben nicht bemerken können. Gute Geräte mit 10-Jahres-Batterie sind schon für unter 50 Euro zu haben. Sie sind nicht gesetzlich vorgeschrieben, jedoch empfehlenswert für all jene Haushalte, die eine Feuerstätte betreiben oder etwa mit Gas kochen oder heizen.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

*Information für Menschen, die an Suizidgedanken leiden: Betroffene finden Hilfe zum Beispiel bei der Telefonseelsorge unter den Telefonnummern 0800 – 111 0 111 und 0800 – 111 0 222. Die Berater sind rund um die Uhr erreichbar. Der Anruf ist anonym, kostenlos und wird weder von der Telefonrechnung noch vom Einzelverbindungsnachweis erfasst. Viele weitere Beratungsangebote finden Sie hier.

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