Traum vom Eigenheim geht für junge Menschen selten in Erfüllung

Ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung zu besitzen – das hat viele Vorteile. Und zwar nicht nur als Altersvorsorge. Schon in jungen Jahren profitieren Eigentümer von einer großen Lebensqualität. Das weiß auch die junge Generation in Deutschland und wünscht sich in der großen Mehrheit ein Eigenheim. Doch Wunsch und Realität klaffen weit auseinander: Die Meisten unter 40 wohnen zur Miete.

Ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung zu besitzen – das hat viele Vorteile. Und zwar nicht nur als Altersvorsorge. Schon in jungen Jahren profitieren Eigentümer von einer großen Lebensqualität. Das weiß auch die junge Generation in Deutschland und wünscht sich in der großen Mehrheit ein Eigenheim. Doch Wunsch und Realität klaffen weit auseinander: Die Meisten unter 40 wohnen zur Miete.

Frankfurt/Düsseldorf. Mehr als zwei Drittel – nämlich 69 Prozent – der deutschen Mieter im Alter von 28 bis 40 Jahren wünscht sich ein Eigenheim. In Erfüllung geht dieser Wunsch aber bislang für die Wenigsten: Die übergroße Mehrheit der 28- bis 40-Jährigen in der Bundesrepublik wohnt zur Miete. Nur 27 Prozent dieser jüngeren Menschen besitzt ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Fondsgesellschaft Union Investment und des Immobilienunternehmens ZBI-Gruppe.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtete zuerst von der Studie. Wie die Zeitung schreibt, ist die finanzielle Hürde für viele junge Menschen kaum zu überspringen. So gaben in der Studie 83 Prozent der jungen Mieter an, dass ihnen für einen Immobilienkauf da Eigenkapital fehlt. In zwei Drittel der Fälle war das Haushaltseinkommen zu gering. Ebenfalls problematisch: 44 Prozent der Mieter, die gerne ein Eigenheim kaufen würden, haben nur ein befristetes Arbeitsverhältnis. Das ist natürlich keine gute Grundlage für eine langjährige Verschuldung.

Akademiker wohnen zur Miete, junge Eigentümer haben nicht studiert

Interessant ist eine weitere Feststellung der Studie: Der erreichte Bildungsstand der Menschen  hat offenbar einen großen Einfluss auf ihre Wohnsituation. Zwar finden sich unter den Mietern etwa zu gleichen Teilen Menschen mit mittlerem und mit höherem Bildungsabschluss. Bei den jungen Eigentümern sieht es dagegen völlig anders aus: Die große Mehrheit von Ihnen hat einen mittleren Bildungsabschluss. Nur ein knappes Fünftel der Akademiker kann sich bereits vor dem 40. Lebensjahr ein Eigenheim leisten.

Der Ursache liegt auf der Hand: Wer studiert, steigt später ins Berufsleben ein. So können Akademiker erst viele Jahre später damit beginnen, das Eigenkapital für eine Immobilie anzusparen. Wer dagegen eine Lehre macht, kommt jünger ins eigene Heim. Erschwert wird der Zusammenhang dadurch, dass in Deutschland sehr viel Eigenkapital für einen Immobilienkauf benötigt wird. Allein die Kaufnebenkosten für ein durchschnittliches Reihenhäuschen verschlingen leicht den Gegenwert eines Mittelklassewagens, der aus eigenen Mitteln aufzubringen ist.

Trotz aller Vorteile: Angst vor dem Eigentum

Neben all diesen finanziellen Herausforderungen macht die Erhebung auch einen weiteren Faktor aus: Viele junge Menschen sehen nicht nur die großen Vorteile der eigenen Immobilie. Sie haben offenbar auch Angst vor dem großen Schritt ins Eigentum. So fühlt sich nur ein knappes Fünftel der jungen Menschen gut genug zum Thema Immobilienkauf informiert. Dagegen gaben 80 Prozent der Befragten an, ihr Wissen zum Eigentumserwerb sei bestenfalls befriedigend bis gar nicht vorhanden.

Nicht wenige junge Mieter scheuen den Schritt ins Wohneigentum aber auch deswegen, weil sie ihre finanziellen Spielräume in anderen Bereichen nicht einengen möchten. Jeder Dritte gab in der Umfrage an, für ein Eigenheim nicht auf andere Dinge verzichten zu wollen. Hinzu kommt, dass immerhin 40 Prozent der Befragten die aktuellen Immobilienpreise einfach für zu hoch hält. Angesichts des starken Preisanstiegs in vielen Ballungsgebieten über die letzten Jahre ist auch diese Ansicht durchaus nachvollziehbar.

Haus & Grund setzt sich für Verbesserungen ein

„Es ist schön, dass der Wunsch zum Eigenheim trotz aller Herausforderungen ungebrochen groß ist“, kommentiert Prof. Dr. Peter Rasche die Ergebnisse der Studie. Der Vorsitzende von Haus & Grund Rheinland meint: „Die Zahlen zeigen, wie wichtig es ist, in der politischen Diskussion nicht immer vorwiegend den Bau von Mietwohnungen in den Fokus zu stellen. Die Menschen wollen aus guten Gründen ins Eigentum und haben dabei Unterstützung verdient.“ Er freue sich daher, dass die NRW-Landesregierung Eigentum und Miete nicht mehr gegeneinander ausspiele. Beispielsweise hatte das Land zum Jahreswechsel die Eigentumsförderung reformiert und Tilgungsnachlässe eingeführt.

„Das ist ein großer Erfolg unserer beratenden politischen Arbeit“, betont Erik Uwe Amaya, Verbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland. „Auch das von uns befürwortete Baukindergeld kann einigen jungen Menschen ins Eigenheim helfen. Wir lassen aber nicht nach. Eine Senkung der Kaufnebenkosten und hier insbesondere der Grunderwerbsteuer bleibt auf der Tagesordnung – das zeigt diese Studie überdeutlich.“ Außerdem kämpft Amaya für günstigeres Bauen. Er engagiert sich in der Baukostensenkungskommission des Landes, die gestern (27. August 2018) zum dritten Mal tagte.

Übrigens: Auch wer noch keine Immobilie besitzt, sondern deren Kauf gerade erst plant, ist als Mitglied im örtlichen Haus & Grund-Verein willkommen. Dort finden Bau- und Kaufwillige Beratung für den Schritt ins Eigentum. Nähere Informationen und den Kontakt zu Ihrem Haus & Grund-Verein vor Ort finden Sie hier.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland verfasst.

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